Was ist das West-Nil-Virus?
Das West-Nil-Virus ist eine Viruserkrankung, die durch Stechmücken übertragen wird. Das West-Nil-Virus (WNV) gehört zu den Flaviviren und wurde durch Wildvögel (u.a. Sperlinge, Greifvogel, Krähenartige) aus Afrika nach Deutschland verbracht. Das Virus ist heutzutage weltweit verbreitet. Die Mücken infizieren sich bei den Vögeln und werden so zu Zwischenwirten. Sticht die Mücke nun ein Pferd oder einen Menschen, können sich diese mit dem WNV infizieren. Pferde und Menschen sind hierbei Fehlwirte, sie können keine weiteren Pferde oder Menschen anstecken.
Das WNV ist eine anzeigepflichtige Tierseuche, das heißt, dass erkrankte Tiere dem Veterinäramt gemeldet werden müssen.
Welche Symptome zeigen erkrankte Pferde?
Erst einmal ist wichtig, dass nicht alle infizierten Pferde Symptome zeigen müssen. Die Infektion kann also auch subklinisch verlaufen.
Sollten Pferde mit dem WNV infiziert sein, kann es zu folgenden Symptomen kommen:
- Fieber
- Muskelzittern, besonders am Kopf
- Schwäche
- Stolpern
- Paresen (unvollständige Lähmung)
- Ataxien in der Hinterhand (Schwankender Gang)
- Festliegen
An der schweren Verlaufsform mit neurologischen Symptomen erkranken ca. 8% der infizierten Tiere. Von diesen 8% sterben ca. 30-50% der Tiere. Die überlebenden Pferde leiden meist ein Leben lang unter den Spätfolgen der neurologischen Schäden.
Gibt es eine Impfung?
Ja, es gibt drei zugelassene Impfstoffe in Deutschland, die sicher vor der schweren Verlaufsform schützen. Trotz Impfung kann es dennoch zu einer Infektion und leichten Symptomen kommen. Die Impfung ist für Pferde gut verträglich.
Die Grundimmunisierung besteht aus 2 Impfungen innerhalb von 4-6 Wochen und sollte vor der Mückensaison (Mai) abgeschlossen sein.
Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) empfiehlt die Impfung von Pferden in den betroffenen Bundesländern (bisher Berlin, Brandenburg, Sachsen, Sachsen-Anhalt). 2024 wurden auch mehrere Fälle in Niedersachsen gemeldet. Durch Erfahrungen aus anderen Ländern, wird davon ausgegangen, dass sich das WNV in den nächsten Jahren in ganz Deutschland ausbreiten wird.
Wie kann ich meine Pferde zusätzlich schützen?
Der Schutz vor den Mücken steht hier im Vordergrund:
- Repellentien (Insektenabwehr)
- Pferde im Sommer nicht an stehenden Gewässern (Tümpel/Teiche, etc.) weiden lassen
- Fliegendecken
- Regelmäßiges Wechseln der Wasserbehälter auf Weiden
- Pferde in der Abenddämmerung aufstallen