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Was ist Mauke?

Der Begriff Mauke beschreibt eine Dermatitis – also eine Entzündung der Haut  – im Bereich der Fesselbeuge, meist der Hinterbeine beim Pferd. Mauke ist ein Symptom-Komplex und wird durch unterschiedliche Faktoren ausgelöst. Kaltblüter, Pferde mit längerem Fesselbehang und Pferde mit weißen Gliedmaßen sind anfälliger für Mauke. 

Wie entsteht Mauke?

Es gibt verschiedene Ursachen, die die Entstehung von Mauke begünstigen: 

  • Nässe, Matsch, Sand, hautirritierende Pflanzen oder Einstreu
  • Langer Fesselbehang
  • Unpigmentierte Haut
  • Schlechte Stall – oder Weidehygiene 
  • Bakterien:  z.B. Staphylococcus aureus, Dermatophilus congolensis
  • Pilze: Trichophyton equinum  
  • Milben: Chorioptes spp., Herbstgrasmilben
  • Vaskulitis (Entzündung der Gefäße)
  • Photosensibilität (Allergische Reaktion)
  • chronisch progressives Lymphödem (bei Kaltblütern)

Meistens sind die primären Ursachen matschige Weiden oder Paddocks, die die Haut aufweichen und reizen, sodass kleine Risse entstehen. Sekundär können dann Bakterien, Pilze und Parasiten die Hautläsionen besiedeln und es kommt zu Entzündungen der Haut.

Symptome

Es werden 3 Formen der Mauke unterschieden:

  1. Milde Form 🡪 häufigste Form mit haarlosen Stellen, Rötungen, Juckreiz, ggf. Schmerzhaft
  2. Exsudative Form 🡪 feuchte entzündlich-krustige Hautdefekte, Fellverlust, Juckreiz und Schmerzhaftigkeit
  3. Chronisch Proliferative Form 🡪 auch bekannt als (chronische) Warzenmauke oder Raspe, häufig beim Kaltblut, Hautwucherungen, Elefantenhaut

Erkennen kann man Mauke an den folgenden Symptomen:

  • Rötung der Haut
  • Schuppen
  • Wunde / rissige Haut
  • Krusten und Schuppen
  • Fellverlust
  • Juckreiz
  • Schmerzhaft / Berührungsempfindlich
  • Schwellung der Gliedmaße

Maßnahmen

Was hilft am besten gegen Mauke? Diese Frage bekommen wir oft gestellt und leider gibt es wie so oft kein Wundermittel. Die Behandlung der Mauke besteht darin, die Ursachen weitestgehend abzustellen, d.h. das Management verbessern und die betroffenen Hautstellen je nach Befund zu behandeln. Bei der tierärztlichen Untersuchung sind die Anamnese, also der bisherige Krankheitsverlauf, die klinische Untersuchung sowie weitere diagnostische Maßnahmen wie z.B. Abklatschpräparate, Abstriche, Fellproben oder Biopsien entscheidend für die Therapie. Je nach Schweregrad der Erkrankung wird eine lokale Therapie aus Waschung und Salbe gewählt. In besonders schweren Fällen ist auch mal eine systemische Behandlung nötig.

Generell gilt: Die betroffenen Hautstellen sollten sauber und trocken gehalten werden. 

  • Betroffene Tiere möglichst nicht auf matschigen, sandigen Boden stellen
  • Erst auf die Weide stellen, wenn der Morgentau getrocknet ist
  • Stallhygiene optimieren (trockene Einstreu, regelmäßig misten)
  • Behang kürzen
  • Krusten entfernen 
  • Waschung mit z.B. Chlorhexidin oder Benzylperoxid (1. Woche 1x tgl. 10 min einwirken, danach 2-3x/Woche), anschließend die Beine gut abtrocknen! 
  • Behandlung mit Tierarzneimittel nach tierärztlicher Diagnose
  • Pflegende Produkte wie z.B. Niemöl-Shampoo oder „Pferdeerde“ können unterstützend verwendet werden

Fütterung der Maukepatienten

Grundsätzlich sollte darauf geachtet werden, dass eine ausreichende Nährstoffversorgung mit Zink, Biotin und Vitamin A sowie den Aminosäuren Methionin, Tryptophan und Lysin gegeben ist. Hierbei ist darauf zu achten, dass Zn-Oxid schlechter verstoffwechselt wird als Zn-Chlorid, Zn-Sulfat oder Zn-Chelat.

Ein Blutbild kann helfen, die Versorgung mit Spurenelementen zu überprüfen.

Quellen:

  • Hopster-Iversen C. Mauke beim Pferd. Pferdespiegel 2018; 21(03): 136 – 147. doi:10.1055/s-0044-100330
  • Mayer U. Mauke ist nicht eine Krankheit – sondern viele!. team.konkret 2019; 15(01): -. doi:10.1055/a-0816-2413
  • Timm K. Mauke und Fesseldermatitis beim Pferd – Symptome, Ursachen und Therapie. team.konkret 2014; 10(04): 20 – 23. doi:10.1055/s-0033-1359410