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Was versteht man unter Endoskopie beim Pferd?

Endoskopie bedeutet die Betrachtung von Körperhöhlen mit einem optischen System. Körperregionen, die für die Tierärztin/den Tierarzt aufgrund ihrer Lokalisation nicht einsehbar sind, können mithilfe eines Endoskops betrachtet werden.

Wie funktioniert eine Endoskopie?

Für eine endoskopische Untersuchung beim Pferd stehen verschiedene Systeme zur Verfügung:

1. Flexible Endoskope mit Glasfasertechnik

Ein Bündel von lichtleitenden Glasfasern ist von einem flexiblen Schlauch ummantelt. Eine starke Lichtquelle sendet Licht durch die Glasfaserbündel. Der untersuchte Bereich im Körper wird auf diese Weise beleuchtet. Das Bild wird ebenfalls über lichtleitende Glasfasern auf eine Optik übertragen. Somit kann die Untersucherin/ der Untersucher ein optisches Bild von einer Körperhöhle erhalten.

2. Starre Endoskope mit Glasfasertechnik oder mit digitaler Kamera

Neben der Glasfasertechnik werden in der Endoskopie auch digitale Mikrokameras verwendet. An der Spitze eines starren Endoskops befindet sich eine Lichtquelle und eine Mikrokamera. Das Kamerabild wird auf einen Monitor übertragen. Auf diese Weise kann ebenfalls eine Körperregion untersucht werden, die im Rahmen einer klinischen Untersuchung im Verborgenen liegt.

Was ist eine Endoskopie beim Pferd?

Für die Diagnostik stellt die Endoskopie auch beim Pferd ein wichtiges Hilfsmittel dar. Beim Pferd werden im Bereich der Diagnostik und auch in der Chirurgie verschiedene Endoskopien angewandt.

Welche Endoskopien werden in der Tierarztpraxis Dr. Groth angeboten?

Für eine endoskopische Untersuchung beim Pferd stehen Ihnen folgende Endoskopien in der Tierarztpraxis zur Verfügung:

1. Endoskopie der Maulhöhle und der Zähne

Im Rahmen der Zahnbehandlung beim Pferd wird eine gründliche Untersuchung des Pferdemauls durchgeführt. Neben der Betrachtung mit einer guten Lichtquelle (Adspektion) wird auch eine Endoskopie des Pferdemauls durchgeführt. Wir verwenden zwei starre Endoskope mit der Kameratechnik. Das endoskopische Bild wird auf einen Monitor übertragen. Jeder Zahn wird einzeln dargestellt. Schäden an der Zahnoberfläche können so rechtzeitig erkannt werden.

Oft ist es nicht leicht, unter den 24 Backenzähnen, die ein Pferd normalerweise hat, den Zahn zu identifizieren, der für Schmerzen und damit verbundene Störungen verantwortlich ist. Die Endoskopie stellt dabei eine wichtige diagnostische Hilfe dar.

Kaustörungen beim Pferd werden nicht nur durch defekte Zähne verursacht, sondern auch durch schmerzhafte Zahnfleischtaschen.

Entzündungen am Zahnfleisch entstehen häufig durch vergrößerte Spalten zwischen benachbarten Backenzähnen, in die sich Futterbestandteile einquetschen (Diastasen, Diastemen). Bei der klinischen Betrachtung des Pferdemauls sind diese Spalten oft nicht erkennbar.

Die Maulhöhlenendoskopie hilft der Tierärztin/dem Tierarzt, die entsprechenden Befunde zu erheben und eine Therapie einzuleiten, die das Pferd von Schmerzen und Entzündungsreiz befreit.Die Endoskopie der Maulhöhle ist auch ein wichtiges Hilfsmittel bei der Backenzahnextraktion. Die korrekte Position der Extraktionsinstrumente wird endoskopisch kontrolliert. Nach der Extraktion wird die Wunde begutachtet.

2. Endoskopie der Nasennebenhöhlen und der Kieferhöhlen beim Pferd

Für die Endoskopie der Nasen-und Kieferhöhlen des Pferdes steht der Tierarztpraxis Dr. Groth ein flexibles Endoskop mit Mikrokamera zur Verfügung, welches speziell für diese Anwendung konstruiert wurde. Dieses Endoskop hat einen sehr kleinen Durchmesser. Es lässt sich an seiner Spitze in alle Richtungen bewegen, so dass die Körperhöhlen am Pferdekopf minimalinvasiv begutachtet werden können.

3. Endoskopie von Nasengängen, Kehlkopf, Luftröhre und Hauptbronchien beim Pferd

In Reiterkreisen ist diese Art der Endoskopie als „Bronchoskopie“ bekannt. Allerdings werden die Bronchien des Pferdes nicht untersucht , sondern die Luftröhre bis zu ihrer Aufteilung in die beiden Hauptbronchien. 

Pferde mit Atemwegsproblemen, Husten und chronischer Bronchitis (COPD) werden endoskopisch untersucht. Dabei wird die Luftröhre vom Kehlkopf abwärts betrachtet. Von dem Bronchialschleim werden Proben für die Labordiagnostik gewonnen. Mit dieser Bronchoskopie lässt sich feststellen, ob der Pferdehusten eine infektiöse- oder eine allergische Ursache hat. Dies ist von großer Bedeutung für die Therapie.

Auch eine Prognose über den Krankheitsverlauf des Pferdehustens lässt sich bei Vorliegen von endoskopischen Befunden wesentlich besser stellen.

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