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Soll ich meinen Rüden kastrieren lassen?

Wenn ein Rüde gegenüber anderen Hunden ein ausgeprägtes Aggressionsverhalten zeigt, ergeben sich häufig Probleme mit der Haltung des Hundes. Ist dieses Verhalten bei einem jungen Rüden im Zuge der Geschlechtsreife aufgetreten, kann die Kastration (Entfernung der Hoden) Abhilfe schaffen. Vorher sollte jedoch überlegt werden, ob das Verhalten auch durch ein gezieltes Training verbessert werden kann.

Ein kastrierter Rüde verhält sich zumeist freundlich gegenüber anderen Hunden. Das Verhalten gegenüber Menschen wird durch die Kastration nur wenig beeinflusst. Ein kastrierter Rüde zeigt weniger Revierverhalten, dass heißt er markiert nicht mehr. Das Interesse an läufigen Hündinnen ist wenig ausgeprägt.

Nachteilig ist, dass es zur Verwechslung unter Artgenossen kommt, so dass beispielsweise eine Hündin den kastrierten Rüden als „Rivalin“ behandelt. Auch versuchen andere Rüden häufig, kastrierte Rüden zu besteigen.

Vorteile einer Kastration des Rüden

  • wenig Aggressionsverhalten
  • kein Markieren
  • besseres Handling
  • kein Weglaufen, wenn läufige Hündinnen in der Nähe
  • Spiel- und Sozialverhalten ansonsten unverändert 

Nachteile einer Kastration des Rüden

  • OP notwendig
  • gemäß Tierschutzgesetz ist ein solcher Eingriff nur erlaubt, wenn eine Notwendigkeit (Indikation) vorliegt
  • Hündinnen teilweise aggressiv gegenüber kastrierten Rüden

Weitere Gründe, die für eine Kastration sprechen

  • Prostataprobleme
  • Erbkrankheiten, die nicht weiter vererbt werden sollen

Alternativen zur Kastration

  • Hormonbehandlung
    Es besteht die Möglichkeit einer Hormoninjektion. Das Sexualverhalten des Rüden wird für einige Wochen unterdrückt – die Deckfähigkeit bleibt jedoch erhalten
  • Implantation eines Chips
    Bei dieser neueren Methode bekommt der Hund einen Chip unter die Haut gespritzt, der ca. 6 Monate lang kontinuierlich einen Wirkstoff freisetzt. Dieser Wirkstoff führt zu einer Deckunfähigkeit und einem Verhalten, wie es einem kastrierten Rüden entspricht. Ist der Wirkstoff abgebaut, erlangt der Rüde wieder seine Deckfähigkeit und sein altes Verhalten zurück.